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Die Wahrheit: Dekantieren von Wein

Das solltest du beachten, wenn du es richtig machen willst

Darüber, ob man einen Wein dekantieren soll, wird in der Weinwelt gestritten. Oftmals gibt es divergierende Meinungen darüber, ob dieser Vorgang sinnvoll ist. Es ist tatsächlich so, dass das Dekantieren bei vielen Weinen keine Auswirkungen hat und demnach nichts bringt. Dennoch gibt es Weine, bei denen es einen Unterschied macht, wie der Wein ins Glas gelangt.

In diesem Artikel erfährst Du, was dekantieren überhaupt bedeutet und wie man es richtig macht. Was gibt es zu beachten und wieso macht man es überhaupt? Welche Vorteile bringt es mit sich, einen Wein zu dekantieren? Macht es nur bei Rotweinen Sinn? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen dekantieren und karaffieren? – Auf all diese Fragen rund um das Thema Dekantieren von Wein wirst du jetzt Antworten bekommen.

Sommelier dekantiert Wein
gstockstudio – stock.adobe.com

Was bedeutet dekantieren?

Dekantieren ist ein Ausdruck, der aus dem französischen stammt und so viel wie umfüllen, absetzen oder abgießen bedeutet. Einen Wein zu dekantieren bedeutet also nichts anderes als ihn direkt aus der Weinflasche in eine Karaffe umzufüllen. Wichtig dabei ist, dass man dies vorsichtig macht, damit der Bodensatz nicht aufgewirbelt wird, denn das Dekantieren hat die Funktion, den Wein vom unerwünschten Bodensatz oder von Weinstein zu trennen. Dieser ist zwar ungiftig, schmeckt aber in den meisten Fällen sehr bitter und unangenehm, weshalb er ausgefiltert werden sollte. Vor allem bei Rotweinen bildet sich oftmals ein solcher Bodensatz. Dieser wird Depot genannt und entsteht durch den hohen Anteil an Gerbstoffen, sowie Farbstoffen. Durch das Dekantieren und Belüften von Rotwein kann sich außerdem das Aromaprofil durch den Sauerstoff entfalten.

Wie wird dekantiert?

Um einen Rotwein aus der Flasche umzufüllen, benutzt Du am besten eine Karaffe aus Glas mit einem langen, schlanken Hals. So hat der Wein wenig Berührungsfläche mit dem Sauerstoff und erleidet keinen Schock – er kann sich ganz langsam entwickeln. Form und Fassungsvermögen einer Karaffe sind also mehr als nur reines Design.

Es gibt außerdem mehrere Dinge, die Du beim umfüllen des Weines beachten solltest. Nimm Dir Zeit! Der Wein darf nicht zu schnell umgegossen werden, sonst könnte ein Teil des Bodensatzes mit in den Dekanter fließen und der ganze Vorgang wäre umsonst.

Ein kleiner Tipp vom Weinkenner: Halte einfach eine Lichtquelle (Kerze/Lampe) unter die Weinflasche. So siehst Du genau und rechtzeitig, wenn sich der Bodensatz dem Flaschenhals nähert. Falls es doch passiert, dass ein Teil des Bodensatzes mit in der Karaffe landet, achte darauf, dass er beim Eingießen nicht auch noch ins Glas gelangt.

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karepa – stock.adobe.com

Wie lange sollte ein Wein vor dem Genuss dekantiert werden?

Das Alter eines Weines bestimmt die Dauer, wie lange Du einen Wein vor dem Genuss dekantieren solltest. Die Faustregel besagt: Je älter der Wein, desto kürzer sollte er mit Sauerstoff in Berührung kommen und somit recht zeitnah nach dem Dekantieren getrunken werden.

Wenn du einen älteren Rotwein hast, der aufgrund seines Depots dekantiert werden soll, sind meistens schon 10-15 Minuten ausreichend. Zu beachten ist dabei, dass Du den Wein 24 Stunden zuvor aufrecht stellen solltest und nicht einen liegend gelagerten Wein direkt in die Karaffe umfüllst. Das Depot muss sich erst von der Flaschenwand lösen und auf den Flaschenboden sinken, damit das Dekantieren funktioniert.

Bei einem jungen, kräftigen Wein solltest Du etwas mehr Geduld mitbringen, da dieser mitunter zwei Stunden oder länger in der Dekantierkaraffe benötigt, um seine vollen Aromen zu entfalten und nachzureifen. Die Belüftung des Weines hat also bei jungen, tanninreichen Rotweinen einen geschmacklichen Vorteil. Du kannst den Vorgang etwas beschleunigen, indem du die Karaffe leicht hin und her schwenkst.

Vorteile des Dekantierens

Neben dem Vorteil, dass durch das Dekantieren der Wein vom Depot getrennt wird und die Aromen sich dadurch besser entfalten können, gibt es einen weiteren Vorzug. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass beim Dekantieren die restliche Kohlensäure eines Weines entweichen kann und sich unangenehme Gerüche verflüchtigen.

Wein dekantieren in der Karaffe ins Glas
contrastwerkstatt – stock.adobe.com

Werden nur Rotweine dekantiert?

Auf die Frage, ob nur Rotweine dekantiert werden können, gibt es eine einfache Antwort: Nein. Auch wenn Rotweine meist häufiger vor dem Verzehr in eine Karaffe umgefüllt werden, sollten Weißweine nicht außer Acht gelassen werden. Sie sind zwar im Vergleich zu den roten Vertretern meist schon trinkfertiger, es gibt jedoch genauso hochwertige und lagerfähige Weißweine. Diese sollte unbedingt auch umgefüllt werden, um bei Kontakt mit Sauerstoff ihre Aromen zu entwickeln (karaffieren). Am Boden einer Weißweinflasche setzt sich teilweise Weinstein ab, der sich genau wie das Depot eines Rotweins durch dekantieren entfernen bzw. abtrennen lässt.

Dekantieren vs. Karaffieren

Oftmals werden die Begriffe Dekantieren und Karaffieren synonym verwendet. Wenn man ganz genau sein möchte, liegt der wahre Unterschied darin, dass das Dekantieren bei älteren Rotweinen vollzogen wird, um den Wein vom Bodensatz zu trennen. Für die Aromaentwicklung eines jungen Rotweines (aber auch Weißweines) wird der Vorgang Karaffieren genannt. Dabei geht es eher um das längere Belüften eines Weines.