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Lieblicher Rotwein

Wenn man Weinkenner fragt, dann gibt es nahezu nur eine Meinung: Rotwein muss trocken sein, weil er in dieser Art als vielseitiger Speisenbegleiter unschlagbar ist. Doch wer auf liebliche Rotweine komplett verzichtet, lässt sich interessante Geschmackserlebnisse entgehen. Im Folgenden wollen wir Ihnen die Welt der lieblichen Rotweine näherbringen und Ihnen aufzeigen, mit welchen Speisen sie optimal harmonieren.

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Lieblicher Rotwein - ein Steckbrief

  • Typische liebliche Rotweine haben mit einem Restzucker von 18 bis 45 Gramm schmeckbare Süße
  • Der Säuregehalt ist im Vergleich zu anderen Rebsorten eher niedrig
  • Der Alkoholgehalt ist niedrig und liegt meist zwischen 9 und 11,5 Vol. %
  • Die Trinktemperatur sollte nicht zu hoch liegen, am besten zwischen 16 und 18 Grad
  • Die Lagerung ist abhängig von der Qualität. Die Restsüße bietet Reifepotenzial

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Lieblicher Rotwein – eine Frage der Herstellung

Bei der Frage, wie liebliche Rotweine entstehen, wie also der Restzucker in den Wein kommt, ist ein Blick auf die allgemeine Weinbereitung unumgänglich. Die Traube bildet in der Zeit, in der sie am Stock hängt, eigenen Zucker. Im Keller fügt der Winzer dem Most Hefe hinzu, die den Zucker während der Gärung in Alkohol und Kohlensäure spaltet. Je länger der Vorgang dauert, desto mehr Zucker wird aufgebraucht und je trockener wird der Wein. Andererseits wird der Wein umso lieblicher, je kürzer die Gärung andauert. Im Wesentlichen gibt es also zwei Möglichkeiten, lieblichen Rotwein – und lieblichen Wein generell – zu produzieren: Entweder besitzt die Traube so viel eigenen Zucker, dass die Hefen vorzeitig ermüden und den Most nicht komplett durchgären können. Oder der Winzer unterbricht die Gärung, wenn er bewusst einen lieblichen Wein erzeugen will, beispielsweise durch Herausfiltern der Hefen. Dann bleibt Restsüße in der Höhe erhalten, die gewünscht ist.

Von trocken, feinherb, lieblich und süß

Gesetzlich werden deutsche Weine in die Kategorien trocken, feinherb, lieblich und süß eingeteilt. Das ist anhängig vom Restzuckergehalt.

Bezeichnungen Restzucker
trocken max. 9 g/l, wenn die Gesamtsäure nicht mehr als 2 g/l niedriger liegt
halbtrocken max. 18 g/l, wenn die Gesamtsäure nicht mehr als 10 g/l niedriger liegt
feinherb 15 bis 25 g/l
lieblich 18 bis 45 g/l

 

Liebliche Rotweine – ein deutsches Phänomen?

Weinfreunde aus unseren südlichen Nachbarländern, aus Italien, Frankreich und Spanien, blicken verwundert auf das Angebot lieblicher Rotweine in Deutschland. Der Grund: Traditionell wird in diesen Ländern Rotwein zum Essen getrunken; dort ist die Verwendung restsüßer Rotweine oder gar süße Rotweine weitgehend unbekannt. Das heißt, hier existiert auch kein Markt, bei dem lieblicher Rotwein gekauft werden würde. Ohne Frage ist trockener Rotwein als Begleiter von Speisen vielseitiger kombinierbar als lieblicher, aber es gibt viele Gelegenheiten, auch liebliche Rotweine zu Tisch zu servieren. Wir werden Ihnen im Folgenden eine Vielzahl von Möglichkeiten aufzeigen.

Von der Geschmacksvielfalt lieblicher Rotweine

Kenner, so heißt es vielfach, trinken trocken. Aber es gibt viele Untersuchungen, die belegen, dass ein großer Teil der Weinfreunde dies auch von sich behauptet, aber eigentlich sehr gerne Weine mit einer gewissen Restsüße trinkt. Erlaubt ist alles, was schmeckt, und selbstverständlich können auch liebliche Weißweine, Roséweine und Rotweine tolle Geschmackserlebnisse vermitteln. Alle lieblichen Weine benötigen eine gute Balance zwischen Süße und Säure. Fehlt die Säure, schmecken die Weine aufdringlich süß und damit langweilig. Da Rotwein mehr Tannine als Weißwein aufweist und ausgeprägte Tannine das Süßeempfinden etwas reduzieren, schmecken liebliche Rotweine in der Regel bei gleichem Restzuckergehalt etwas weniger süß als ihre weißen Pendants.

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FAQ: Wichtige Fragen rund um liebliche Rotweine

Mit welchen Rebsorten werden liebliche Rotweine hergestellt?

Wie schon erwähnt sind liebliche Rotweine überwiegend in Deutschland beliebt. Sie benötigen ein gewisses Maß an Säure, um interessante Geschmacksnuancen zu entwickeln. Deswegen sind liebliche Weine aus Spätburgundertrauben hierzulande sehr gefragt, weil bei dieser Rebsorte der Säuregehalt vergleichsweise hoch ist. In den letzten Jahren hat sich Dornfelder zum Kundenliebling entwickelt, weil er für fruchtige Rotweine mit samtigen Tanninen und ausreichender Säure steht. Auch Portugieser eignet sich gut für die Produktion von lieblichen Rotweinen.

Gibt es liebliche Rotweinsorten aus anderen Ländern?

Die Bedeutung von Rotweinen mit hohen Restzuckergehalten ist im Ausland gering. Allerdings haben sich in jüngerer Vergangenheit samtige Weine mit mehr Restsüße als bisher üblich in den Vordergrund gespielt, die bei deutschen Weinfreunden viel Zustimmung gefunden haben. Dazu zählt beispielsweise der vollmundige Primitivo aus Italien, der aber eher in der Kategorie „halbtrocken“ anzusiedeln ist. Lieblich bzw. süß ist Portwein. Er wird allerdings auf ganz andere Weise als liebliche Rotweine aus Deutschland erzeugt. Seine Gärung wird durch die Zugabe von Alkohol gestoppt, weshalb auch der Alkoholgehalt von Portwein bei 19 bis 20 Vol. % liegt.

Welchen Alkoholgehalt haben liebliche Rotweine?

Tendenziell haben Rotweine höhere Alkoholgehalte als Weiß- oder Roséweine. Für liebliche Rotweine gilt das allerdings nicht unbedingt, weil während der Gärung Zucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt wird. Wird die Gärung vorzeitig beendet, verbleibt mehr Zucker im Most und es entsteht automatisch weniger Alkohol. Er liegt dann meist in der Range von 9 und 11,5 Vol. %. Der Alkohol ist immer dann geschmacklich kein Problem, wenn er sich mit ausgewogenen Süße- und Säurewerten verbindet.

Wie erkennt man liebliche Rotweine?

Der Süßegrad eines Weines ist auf dem Flaschenetikett nicht ausgewiesen. Da aber „trocken“ als Geschmacksrichtung und auch „halbtrocken“ oder „feinherb“ in der Regel deklariert werden, gilt im Umkehrschluss, dass liebliche Weine – egal ob weiß, rosé oder rot – immer dann lieblich sind, wenn das Etikett keine Angabe zum Geschmack enthält.

Zu welchem Essen passt lieblicher Rotwein?

Die Faustregel: Liebliche Weine, auch die roten, passen immer zu süßen Speisen, also vor allem zu Desserts. Probieren Sie doch einmal lieblichen Rotwein zu warmem Schokoladenkuchen – Sie werden begeistert sein! Aber es gibt auch viele Möglichkeiten, Rotwein mit Restsüße zu Fleischgerichten zu servieren – beispielsweise zu fettem Geflügel wie Ente und Gans oder auch zu Rehrücken, wenn schon die Sauce ein wenig süß zubereitet ist. Gerichte aus der asiatischen Küche und Tofu-Zubereitungen vertragen oft auch liebliche Rotweine als Partner. Selbst Käseplatten können mit lieblichen Rotweinen durchaus harmonieren. Seien Sie kreativ und versuchen Sie neue Geschmackskombinationen!

Mehr Tipps, wie Sie den passenden Wein zu Speisen finden, erhalten Sie in unserem Gerichte-Guide

Liebliche Rotweine – von unserem Sommelier empfohlen

In der Weinlaube finden Sie ein Angebot an lieblichen Rotweinen für jede Gelegenheit. Unser Sommelier hat nur Weine ins Sortiment genommen, von deren Qualität er absolut überzeugt war. Wenn Sie lieblichen Rotwein kaufen, erhalten Sie eine Beschreibung der Geschmacksrichtung, Tipps für passende Speisen und alle wichtigen Informationen rund um den Wein. Haben Sie Fragen zu unseren lieblichen Rotweinen? Kontaktieren Sie uns! Unser Sommelier berücksichtigt Ihren persönlichen Geschmack und berät Sie bei der Weinauswahl.

Rufen Sie uns an unter +49 2244 9218 38 oder schreiben Sie eine Mail an info@weinlaube.de. Wir helfen Ihnen gerne weiter.