Spanischer Weißwein

Natürlich ist Spanien, was Bekanntheit und Renommée anbetrifft, bei deutschen Weinfreunden ein Rotweinland. Aber in den vergangenen Jahren haben auch die Weißweine aus Spanien, das mit fast 900.000 Hektar die größte Rebfläche der Welt besitzt, viele Liebhaber gefunden. Der Aufschwung begann zweifellos mit den Weißweinen aus Rueda, die nach wie vor als Paradebeispiele für frische und fruchtige Weiße stehen. An ihrer Seite hat sich die Nachfrage nach weiteren weißen Rebsortenweinen erhöht: Nach Albarinos aus Galicien, nach Godellos oder nach Chardonnays, die in verschiedenen Anbaugebieten erzeugt werden. Die mengenmäßig wichtigste weiße Rebsorte in Spanien ist die Airén, die im Landesinneren, speziell in der Mancha, eine Hochburg hat. Die Sorte wird aber nur selten reinsortig abgefüllt. Der Großteil wird für die Cava-Produktion gebraucht. Wie auch immer: Spanien ist weinmäßig ein vielfältiges Land – auch bei den Weißen!

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Warum wachsen gute Weißweine in Spanien?

Nur die wenigsten Bundesbürger wissen, dass Spanien nach der Schweiz das zweitgebirgigste Land Europas ist. Hier gibt es viele höher gelegene Weinberge auf Hochebenen, wo ein ganz anderes Klima herrscht als in den heißen Tallagen. Diese kühleren Gebiete sind natürlich für den Weißwein-Anbau prädestiniert, weil sich Wärme am Tag mit gemäßigten Temperaturen in der Nacht abwechseln. Das ermöglicht das optimale Ausreifen der Trauben, erhält ihnen aber auch die Frische, die spanische Weißweine charakterisiert.

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Spanische Weißweine – ein Steckbrief

Größte Weißwein-Anbaugebiete Castilla-La Mancha, Extremadura, Katalonien, Rueda
Berühmteste Regionen Rueda, Rias Baixas, Rioja, Somontano
Wichtigste Rebsorten Airen, Verdejo, Viura, Chardonnay, Albarino
Geschmacksrichtung fast immer trocken

Beliebte Weißweine aus Spanien

Knackige Weißweine mit frischer Säure: Das ist das Geschmacksbild, das heute in Spanien beliebt ist. Früher waren säurebetonte Weißweine dort Ladenhüter, heute sind sie absolut gefragt. Die Winzer haben natürlich auf die geänderten Vorlieben der Kunden reagiert und bringen nun Weiße auf den Markt, die nicht nur dem heimischen, sondern auch dem deutschen Geschmack entgegenkommen. Die meisten spanischen Weißweine sind unkompliziert, leicht zu verstehen, frühzeitig trinkbar, charmant und als Essensbegleiter ebenso verwendbar wie als Solisten an gemütlichen Abenden.

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Die wichtigsten spanischen Weißwein-Anbaugebiete

In zahlreichen spanischen Weinregionen werden heute ausgezeichnete Weißweine produziert. Lediglich in den heißen Anbaugebieten ist das Klima für die Produktion der Weißen ungeeignet. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Regionen und die dort angebauten Rebsorten zusammengefasst.

Rueda: Auslöser des Aufschwungs

Es ist stets eine Region, deren Name fällt, wenn von spanischen Weißweinen gesprochen wird: Rueda. Das Anbaugebiet liegt knapp 200 Kilometer nordwestlich von Madrid im Zentrum der Hochebene von Kastilien-Léon. Nachbarn sind die Appellationen Ribera del Duero und Toro. Auf 600 bis 800 Höhenmetern dominieren hier heiße Sommer und kalte Winter. Auch große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht begünstigen den Weißwein-Anbau. Wesentlich für den Boom, der in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts einsetzte, ist auch die Rebsorte Verdejo. Sie wurde mit der damals noch ungewohnten Kaltvergärung behandelt, und auch durch den reduktiven Ausbau in temperaturkontrollierten Tanks entstand eine ganz neue Art von Weißwein. Verdejo steht für einen frischen und fruchtigen Weißweintyp, mineralisch und geradlinig. Er wird reinsortig ausgebaut, dient aber auch als Partner in Cuvées – beispielsweise mit Sauvignon Blanc oder Viura.

Galicien: Der Weiße vom Rhein

Wer kennt nicht den Jacobsweg und die Stadt Santiago de Compostela, in die alljährlich Zehntausende zum Grab des Apostels Jacob pilgern? Es liegt im Nordwesten Spaniens in Galicien, das – gelegen nahe des Atlantiks – zu den regenreichsten Gebieten des Landes mit nur mäßig warmen Sommern zählt. Beste Chancen also für die Erzeugung von hochwertigen Weißweinen. Die bekannteste Region ist hier die D.O. Rias Baixas. Überwiegend wird die weiße Rebsorte Albarino angebaut. Übersetzt bedeutet dies „Die Weiße vom Rhein“, was auf die wahrscheinliche Herkunft der Sorte hindeutet. Albarinho ist eine hochwertige Traube, die Weine mit dem Duft nach gelben Früchten, Pfirsich und floralen Noten hervorbringt. Auch die relativ hohen Preise der Albarinos verhinderten nicht, dass diese Weine bei Kennern sehr beliebt sind.

La Rioja: Nicht nur Tempranillo

Die Rioja ist ein traditionsreiches Weinbaugebiet, und natürlich steht sie primär für Rotweine aus der Tempranillo-Rebe. Doch seitdem in Spanien eine verstärkte Nachfrage nach modernen, fruchtigen Weißweinen einsetzte, die mit gekühlter Gärung im Stahltank ausgebaut wurden, hat man auch mehr Wert auf die Weißen gelegt. Nur noch wenige Güter arbeiten heute mit der klassischen Ausbautechnik im amerikanischen Holz. Unverändert ist aber die Bedeutung der Rebsorte Viura, die in anderen D.O.´s Macabeo genannt wird. Es gibt reinsortige Viuras, aber auch solche mit Chardonnay, Sauvignon Blanc oder Verdejo. Weißweine haben heute in der Rioja einen Produktionsanteil bei etwa zehn Prozent.

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Moderne Rebsorten – neue Regionen

Moderne Weißweine werden heute in vielen weiteren Regionen Spaniens produziert. Eingesetzt werden dabei für das Land traditionsreiche Rebsorten wie die Godello, die beispielsweise im Bierzo oder den galizischen Regionen Ribeiro oder Valdeorras eine bedeutende Rolle spielt. Marktbeobachter prognostizieren der Godello eine ähnliche Karriere, wie sie der Verdejo hinter sich hat. Doch auch internationale Reben wie der Chardonnay gewinnen in manchen D.O.´s immer mehr an Bedeutung. Das gilt beispielsweise für das Somontano, wo z.B. die Kellerei Enate wegweisende Weine aus dieser Rebsorte keltert, oder Costers del Segre mit den Weinen von Raimat. Auch in Spanien werden Chardonnays häufig im Holzfass ausgebaut, wobei die Zeiten des extremen Holzeinflusses auch hier längst vorbei sind. All dies sind Weine, die die Vielfalt der spanischen Weißweinwelt bestens repräsentieren.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu spanischem Weißwein

Was spricht für spanische Weißweine?

In einem Weißweinland wie Deutschland haben es Weiße aus anderen Ländern immer schwer. Aber wer sich ausschließlich auf Riesling & Co. konzentriert, verpasst interessante Weinerlebnisse. Spanische Weißweine haben nicht den Anspruch, zu den besten der Welt zu gehören. Aber sie repräsentieren in ihrer modernen Ausrichtung frische und mineralische Weine mit prägnanter Frucht, die sich von denjenigen anderer Herkünfte durchaus unterscheiden. Wer einmal erstklassige Verdejos, Albarinos oder Godellos probiert hat, der wird sie sicher immer wieder nochmal genießen wollen.

Sind spanische Weißweine immer trocken?

In fast jedem Weinland der südlichen Hemisphäre gibt es Spezialitäten, die restsüß ausgebaut werden. Aber dies sind Ausnahmen. Generell sind Weißweine, die aus Spanien kommen, trocken. Durch ihre Fruchtigkeit wirken sie aber charmant und bereiten viel Trinkvergnügen.

Welcher spanische Weißwein passt zum Essen?

Weine passen in der Regel am besten zu den Speisen aus dem Land oder der Region, in der sie entstanden sind. Insofern sind spanische Weißweine generell zur mediterranen Küche einsetzbar – zu Fisch und Meeresfrüchten also, zu Geflügel und Schweinefleisch, zu sommerlichen Salaten. Auch zu Spargel machen diese Weine eine gute Figur. Weine mit Holzfass-Ausbau können natürlich auch kräftigere und würzige Gerichte gut begleiten. Doch es muss ja nicht immer gleich eine Speise zu einem Glas Wein serviert werden. Die Spanier passen immer bestens als Aperitif und sind auch nicht nur im Sommer auf der Terrasse tolle Tropfen, um einen schönen Tag durchgehend zu begleiten.

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In der Weinlaube finden Sie ein breites Angebot an spanischen Weißweinen aller Herkünfte und Rebsorten. Natürlich ist es für Weinfreunde, die sich noch nicht ausführlich mit spanischen Weißweinen beschäftigt haben, nicht ganz einfach, bei dieser Vielfalt den „richtigen“ Wein herauszufinden. Aber dafür gibt es ja die Beratung unserer Experten. Rufen Sie einfach einen unserer Weinfachberater an unter +49 2244 9218 38 oder schreiben Sie eine Mail an info@weinlaube.de. Wir helfen Ihnen schnell, unkompliziert und natürlich kostenlos.