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Lieblicher Weißwein

Auch Weine unterliegen gewissen Moden. Nachdem uns in den vergangenen Jahrzehnten eine trockene Welle überschwemmt hat, haben viele Weinfreunde jetzt wieder die Restsüße entdeckt. Damit sind liebliche Weißweine wieder mehr gefragt als zuvor. Das gilt aber nicht für Weine, die pappig süß und damit langweilig sind, sondern für diejenigen, die eine klare Frucht mit feiner Süße und einem cremigen Mundgefühl verbinden. Gerade in Deutschland gibt es dafür viele gute Beispiele.

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Liebliche Weißweine – ein Steckbrief

  • Typische liebliche Weißweine haben mit einem Restzucker von 18 bis 45 Gramm schmeckbare Süße
  • Der Säuregehalt ist abhängig von der Rebsorte, aber eher gemäßigt
  • Der Alkoholgehalt ist niedrig und liegt meist zwischen 9,5 und 12 Vol. %
  • Die Trinktemperatur sollte nicht zu hoch liegen, am besten zwischen 6 und 8 Grad
  • Die Lagerung ist abhängig von der Qualität. Die Restsüße bietet Reifepotenzial

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Liebliche Weißweine – eine Frage der Herstellung

Unkundige Verbraucher verbinden die Herstellung restsüßer Weine immer noch mit der Vorstellung, dass der Winzer den Weinen Zucker beigibt. Das ist natürlich Unsinn und vom Gesetzgeber auch verboten. Der Restzucker bildet sich auf natürliche Weise. Die Traube bildet am Stock eigenen Zucker. Im Keller fügt der Winzer dem Most Hefe hinzu, die den Zucker während der Gärung in Alkohol und Kohlensäure spaltet. Je länger der Vorgang dauert, desto mehr Zucker wird aufgebraucht und je trockener wird der Wein. Im Umkehrschluss wird der Wein umso lieblicher, je kürzer die Gärung ist. Im Wesentlichen gibt es also zwei Möglichkeiten, lieblichen Weißwein zu produzieren: Entweder besitzt die Traube so viel eigenen Zucker, dass die Hefen vorzeitig ermüden und den Most nicht komplett durchgären können. Oder der Winzer unterbricht die Gärung, wenn er bewusst einen lieblichen Wein erzeugen will. Dies erfolgt beispielsweise durch Herausfiltern der Hefen. Dann bleibt Restsüße in derjenigen Höhe erhalten, die gewünscht ist.

Von trocken, feinherb, lieblich und süß

Gesetzlich werden deutsche Weine in die Kategorien trocken, halbtrocken, lieblich und süß eingeteilt. Hinzu kommt die Kategorie feinherb, die nicht per Gesetz geregelt ist. Die Einstufungen sind anhängig vom Restzuckergehalt. Wer es ganz süß mag, wird sicherlich mit Dessertwein glücklich. Hier eine Übersicht:

Bezeichnungen Restzucker
trocken max. 9 g/l, wenn die Gesamtsäure nicht mehr als 2 g/l niedriger liegt
halbtrocken max. 18 g/l, wenn die Gesamtsäure nicht mehr als 10 g/l niedriger liegt
feinherb 15 bis 25 g/l
lieblich 18 bis 45 g/l
süß über 45 g/l

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Liebliche Weißweine – ein deutsches Phänomen?

Natürlich können auch in anderen Weinbauländern liebliche Weißweine von hoher Qualität erzeugt werden. Doch zum einen gibt es dort kaum eine Tradition, Weine mit Restsüße zu konsumieren – die Verbraucher verbinden Wein ganz überwiegend mit der Geschmacksrichtung „trocken“. Insofern bleiben auf natürlichem Wege erzeugte liebliche Weißweine Spezialitäten. Ausnahmen sind Weine, deren Gärung durch Beigabe von Alkohol gestoppt wird, also etwa Portwein oder Sherry. Andererseits eignet sich Deutschland als Erzeugerland für liebliche Weißweine schon durch seine klimatischen Bedingungen. Ein optimales Gleichgewicht von Süße und Säure ist nur dort zu erzielen, wo die Temperaturen nicht zu hoch steigen, wo kühle Nächte die Frische im später auszubauenden Wein garantieren und wo geeignete Rebsorten in prädestinierten Lagen für die Erzeugung lieblicher Weißweine gepflanzt sind. All das ist in Deutschland gegeben.

Was spricht für liebliche Weißweine?

Viele Weinfreunde trinken sehr gerne Weißweine mit einer gewissen Restsüße, weil sie tolle Geschmackserlebnisse vermitteln können. Eine hohe Qualität ist aber auch hierbei unverzichtbar: Alle lieblichen Weine benötigen eine gute Balance zwischen Süße und Säure. Fehlt die Säure, schmecken die Weine aufdringlich süß und damit langweilig. Liebliche Weißweine kommen auch dem Trend zu weniger Alkohol entgegen. Bei ihnen liegt der Alkoholgehalt im Vergleich zu trockenen Weinen tendenziell niedriger. Der Grund ist einfach: Bei der Gärung wird Zucker in Alkohol umgewandelt. Wird die Gärung vorzeitig gestoppt, verbleibt mehr Zucker im Wein und wird weniger Alkohol erzeugt.

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FAQ: Wichtige Fragen rund um liebliche Weißweine

Warum werden mehr liebliche Weißweine als Rotweine angeboten?

Das hat einen ganz einfachen Grund: Weißweine haben im Schnitt mehr Säure als Rotweine. Durch den höheren Säuregehalt wirkt ein Weißwein, der einen hohen Restzucker aufweist, frischer und weniger aufdringlich süß als ein Roter. Das Zusammenspiel zwischen Restsüße und Säure funktioniert bei Weißweinen besser, macht die Weine interessanter.

Mit welchen Rebsorten werden liebliche Weißweine hergestellt?

Auch wenn man theoretisch aus jeder weißen Rebsorte liebliche Weine herstellen kann, so ist der Riesling doch die bei restsüßen Weinen führende Rebsorte. Das liegt an dem hohen Säuregehalt, den diese Sorte auszeichnet. Die Säure ermöglicht ein ausgewogenes Verhältnis zur Süße, was gute liebliche Weißweine auszeichnet. Weitere Rebsorten, die sich für den Ausbau lieblicher Weißweine gut eignen, sind Scheurebe, Gewürztraminer oder Huxelrebe.

Wie erkennt man liebliche Weißweine?

Bei deutschen Weinen ist der Süßegrad auf dem Flaschenetikett nicht ausgewiesen. Da aber „trocken“ als Geschmacksrichtung und auch „halbtrocken“ oder „feinherb“ in der Regel deklariert werden, gilt im Umkehrschluss, dass Weine immer dann lieblich sind, wenn das Etikett keine Angabe zum Geschmack enthält. Für Weine aus dem Ausland trifft genau das Gegenteil zu: Trocken ist die Regel, restsüß die Ausnahme, die auf den Etiketten angegeben wird – beispielsweise mit Begriffen wie semi-dulce oder dolce.

Zu welchem Essen passt lieblicher Weißwein?

Kein Zweifel: Die meisten lieblichen Weißweine werden nicht zum Essen getrunken, sondern als Aperitiv oder als Begleiter an einem schönen Abend. Aber die Verwendungsmöglichkeiten sind weitaus größer. Dass liebliche Weine zu süßen Desserts passen, versteht sich von selbst. Allerdings sollte man darauf achten, dass das Dessert nicht deutlich süßer ist als der Wein. Liebliche Weißweine können sogar Fleischgerichte begleiten – beispielsweise fettes Geflügel wie Ente und Gans, wenn die Sauce fruchtig zubereitet ist. Sogar Käseplatten können mit lieblichen Weißweinen durchaus harmonieren. Salzige Käsesorten finden gelegentlich mit lieblichen Weißweinen einen interessanten Partner. Seien Sie kreativ und versuchen Sie neue Geschmackskombinationen!

Liebliche Weißweine – von unserem Sommelier empfohlen

In der Weinlaube finden Sie ein Angebot an lieblichen Weißweinen für jede Gelegenheit. Zu jedem lieblichen Wein erhalten Sie eine Beschreibung der Geschmacksrichtung, Tipps für passende Speisen und alle wichtigen Informationen rund um den Wein. Haben Sie Fragen zu unseren lieblichen Weißweinen oder brauchen Sie Beratung? Dann kontaktieren Sie uns! Unser Sommelier berät Sie bei der Weinauswahl. Rufen Sie uns an unter +49 2244 9218 38 oder schreiben Sie eine Mail an info@weinlaube.de. Wir helfen Ihnen gerne weiter.