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Griechischer Weißwein

Griechenland gilt als Wiege des europäischen Weinbaus. Angeblich stellte man dort schon 2.000 v.Chr. Wein her. Einen qualitativ guten Ruf hatten die Weine vom Peloponnes aber lange nicht. Erst seit dem Ende der Militärdiktatur 1974 wurde es möglich, Qualitätsweinbau zu betreiben. Die Weinwirtschaft wurde komplett umgekrempelt, die Erzeugung auf hochwertigere Weine ausgerichtet. Inzwischen kommen viele bemerkenswerte Weine aus Griechenland. Allerdings sind sie hierzulande immer noch weitgehend unbekannt. Der Weißweinanteil an der gesamten Produktion liegt bei 50 Prozent. Betrachtet man nur die Qualitätsweine, dominiert Rotwein zu zwei Dritteln in Griechenland.

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Wo werden Weißweine in Griechenland angebaut?

Wein wird in Griechenland auf etwa 110.00 Hektar Rebfläche angebaut, was etwa der Größe der deutschen Anbaufläche entspricht. Allerdings werden auf dem Areal auch große Mengen von Tafeltrauben produziert. Die für den Wein genutzte Fläche ist überaus zersplittert. Aus dem Norden des Festlandes kommen vorwiegend Rotweine. Je mehr man nach Süden geht, desto höher wird der Anteil von Weißwein. Hinzu kommen die Weine von den Inseln wie Kreta, Euböa oder Santorin. Der griechische Weinbau profitiert von den klimatischen Bedingungen mit viel Sonne und von unterschiedlichen Landschaftsstrukturen mit Rebflächen sowohl im Gebirge als auch in Meeresnähe.

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Griechische Weißweine – ein Steckbrief

  • Wichtigstes Anbaugebiete Makedonien, Thrakien, Peloponnes
  • Wichtigste Rebsorten Malagousia, Assyrtik, Moscofolero
  • Charakter der Weine hoher Alkoholgehalt, gemäßigte Säure
  • Geschmacksrichtung überwiegend trocken
  • Der Alkoholgehalt ist tendenziell hoch zwischen 13 und 14,5%

Was charakterisiert Weißweine aus Griechenland?

Da sich der Weinanbau über einen großen Teil des Landes erstreckt, sind auch die Unterschiede in der Charakteristik der Weine, abhängig von der Herkunft, ganz erheblich. Die Bodenverhältnisse unterscheiden sich stark; es gibt große Anbauflächen mit Kalk, Granit und Vulkangestein. Hinzu kommt eine Tatsache, die Griechenland als Weinbauland ziemlich einzigartig macht: Es soll über 300 verschiedene Rebsorten geben, davon viele autochthone. Alles zusammen führt zu einer enormen Vielfalt im Weinangebot des Landes. Herkunftsbedingt sind allerdings die Weißweine aus Griechenland relativ alkoholstark. Und ganz überwiegend werden sie trocken ausgebaut.

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Welche Weißweine aus Griechenland gibt es?

Wer von griechischem Weißwein die Rede ist, denkt man zuerst einmal an Retsina. Der geharzte Wein steht als Synonym für die Weine des Landes, was allerdings schade ist. Das Image ist eher mäßig, der Wein polarisiert sehr stark. Auf Retsina entfallen etwa zehn Prozent der griechischen Weinproduktion. Viel mehr Beachtung sollten die anderen Weißweine des Landes finden, die zunehmend modern und hochwertig ausgebaut werden. Zu erwähnen wären dabei vor allem die Rebsorten Malagousia, Assyrtiko und Moschofilero.

Malagousia – der neue Star

Die Rebsorte Malagousia war nahezu ausgestorben, bevor sie Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. Heute gilt sie als eine der hochwertigsten weißen Rebsorten des Landes. Angebaut wird sie in fast allen Regionen Griechenlands. Die meisten Weine sind trocken, doch werden auch süße Varianten erzeugt. Stilistisch sind die Weine frisch, haben einen vergleichsweise mäßigen Alkoholgehalt und weisen Aromen von Pfirsich, grüner Paprika, Gewürzen und Blumen auf. Weine aus Malagousia werden sowohl im Stahltank als auch mit Holzeinfluss ausgebaut. Sie sind aromatisch, lebendig und komplex und stehen für den neuen Stil griechischer Weißweine.

Moschofilero – der Exot

„Aromatisch“ ist die erste Eigenschaft, die man mit Moschofilero in Verbindung bringt. Schon der Name deutet darauf hin: Übersetzt ist sie die aromatischste in der Familie der Fileri-Trauben. Exotische Noten von Litschi, Rosenblättern und Zitronen dominieren in dem Aromenspektrum der Rebsorte, aus der vorwiegend trockene Weißweine gekeltert werden. Allerdings sind auch Schaumweine aus Moschofilero auf dem Markt. Moschofilero wird häufig mit Gewürztraminer verglichen. Die Sorte hat ihre Heimat auf dem Peloponnes und dort vor allem in der Region Mantinia. Dort, in dem gebirgigen Terrain, wächst eine der interessantesten Rebsorten des Landes.

Assyrtiko – Knackiges von der Insel

Die weiße Rebsorte Assyrtiko gehört zu den edelsten weißen Rebsorten des Mittelmeerraumes. Sie stammt von der Insel Santorini, ist jetzt aber in vielen griechischen Anbaugebieten zu finden. Produziert werden überwiegend trockene Weißweine, teilweise im Holz ausgebaut, aber auch interessante Süßweine. Bemerkenswert ist die Säure, die mit dem hohen Alkoholgehalt eine passende Verbindung eingeht. Die Säure verleiht den Weine aber auch eine schöne Frische. Weine aus Assyrtiko sind weniger fruchtig und aromatisch als vielmehr körperreich, gut strukturiert und mineralisch. Zudem sind Assyrtiko-Weine, die manchmal mit Riesling verglichen werden, lange lagerfähig. Die süßen Varianten halten Jahrzehnte.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Weißweinen aus Griechenland

Was ist Retsina?

Retsina ist ohne Zweifel der bekannteste griechische Wein – und sicher auch der berüchtigste. Die in der Vergangenheit angebotenen Retsinas waren überwiegend von minderer Qualität und Billigweine, die den Ruf der gesamten griechischen Weinwirtschaft ramponierten. Das ist heute anders geworden. Zwar werden die Weine immer noch nach traditioneller Art hergestellt mit dem Aroma der Pinie, doch dieses überdeckt nicht mehr die Typizität der Traube. Vielmehr zeigen gute, moderne Retsinas eine schöne Verbindung von Frucht und Harz, sind frisch und animierend. Die Weine dürfen ausschließlich in Griechenland hergestellt werden. Das Zentrum der Produktion liegt im Zentrum des Landes, speziell in Attika.

Wie entsteht traditioneller Retsina-Wein?

Retsina ist ein Wein, meist aus der Savatiano-Traube, dem eine gewisse Menge Harz zugesetzt wird. Entstanden ist diese Weinart offenbar zufällig: Die Griechen ließen ihre Weine vor Jahrhunderten in Tonamphoren reifen und verschlossen sie möglichst luftdicht mit Harz. Dies sollte die Oxidation verhindern. Doch vielfach gelangte etwas Harz in den Wein. Derart verschlossene Weine stellten sich als besonders haltbar heraus. Man nahm an, dass das Harz für die Konservierung verantwortlich war. Ein neuer Weinstil war geboren, der vielen Konsumenten durchaus zusagte. In der Folgezeit fügte man Harz vor allem minderwertiger Weinen bei, um sie verkaufen zu können. Das Harz überdeckte jeden Weinfehler. Je schlechter die Weine waren, desto mehr Harz erhielten sie – in der Spitze bis zu sieben Prozent.

Was ist bei modernen Retsinas anders?

Natürlich enthalten die modernen Retsina-Weine auch heute noch das Harz der Aleppo-Pinie, das typisch für diese Weinart ist. Aber laut Vorschriften der EU darf heute nur noch maximal ein Prozent beigemischt werden. Dadurch wird erreicht, dass das Harz nicht mehr den gesamten Wein überdeckt, sondern nur noch ein zartes Aroma beigefügt wird, das dem Wein eine zwar eigenwillige, aber interessante Note verleiht. Die Retsinas modernen Stils sind elegante, hochwertige Weine mit leichtem Harzaroma. Sie könnten auch Weinfreunde ansprechen, die sich früher mit Grausen vom Retsina abgewandt haben.

Zu welchen Gerichten passen griechische Weißweine?

Die Grundregel für alle Weine aus dem Süden gilt auch für griechische Weißweine: Sie passen zu allem, was für das Herkunftsland typisch ist. So ist Retsina beispielsweise ein exzellenter Speisebegleiter zu reichhaltigen und geschmacksintensiven Gerichten der traditionellen griechischen Küche. Ein trockener Malagousia wiederum passt hervorragend zu Gemüse, Salaten und sogar Artischocken, die ansonsten einen Problemfall für die Weinbegleitung darstellen. Süßweine können bestens mit Fruchtdesserts kombiniert werden, schmecken aber natürlich auch solo hervorragend.

Finden Sie den besten Weißwein aus Griechenland

Weißweine aus Griechenland sind in Deutschland immer noch leicht exotisch. Nur wenige Weinfreunde haben damit Erfahrung und kennen die interessanten Tropfen kaum. Deshalb bieten wir Ihnen zu diesem Thema eine kompetente Beratung an. Rufen Sie also bei Fragen einfach unter +49 2244 9218 38 an oder schreiben Sie eine Mail an info@weinlaube.de. Wir helfen Ihnen schnell und unkompliziert.