Trockene Roséweine
In alten Fotoalben finden sich gelegentlich noch Bilder, auf denen in trauter Runde nach Kaffee und Kuchen ein Glas Rosé genossen wird – lieblich natürlich, weil diese Geschmacksrichtung damals angesagt war. Nun ist gegen restsüße Roséweine prinzipiell nichts einzuwenden, aber die Zeiten haben sich geändert. Die heute stark gestiegene Nachfrage nach Roséweinen basiert vor allem auf einer enormen Qualitätsentwicklung. Moderne, hochwertige Rosés verfügen über eine Frucht und Frische, die zu vielen Gelegenheiten Spaß bereitet, über eine bemerkenswerte Struktur – und sie sind zum ganz überwiegenden Teil trocken. Ob im Sommer auf der Terrasse, zum Grillen oder einfach als Erfrischung, ob als anspruchsvoller Ganzjahreswein, der zu vielen Gerichten passt: Es gibt kaum einen anderen Wein, der ähnlich vielseitig verwendbar ist wie ein Rosé. Und vor allem dann, wenn er trocken ist.
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Woher kommt die wachsende Nachfrage nach trockenen Rosés?
Roséweine werden heute in aller Welt aus den unterschiedlichsten Rebsorten produziert. Noch nie war die Vielfalt an Roséweinen ähnlich groß. Und überall geben sich zumindest die ambitionierten Winzer größte Mühe, auch in dieser über lange Zeit hinweg belächelten Weinart bemerkenswerte Weine herzustellen. Die gestiegene Qualität ist also ein weiterer wichtiger Faktor für die Anerkennung, die trockene Roséweine heute beim Verbraucher finden. Und hinzu kommt auch ein wenig der Zeitgeist. Gelegentlich gibt es Nachfragewellen nach Produkten, die rational kaum zu erklären sind. So ist es wohl auch beim Roséwein. Rosés sind heute hip, liegen im Trend – nicht zuletzt, weil durch Weinprojekte prominenter Schauspieler wie Angelina Jolie und Brad Pitt der Scheinwerfer auf eine bis dahin vernachlässigte Weinkategorie gerichtet wurden. Wer heute „in“ sein will, kommt an Rosé derzeit kaum vorbei.
Trockene Roséweine – ein Steckbrief
- Typische trockene Roséweine haben einen Restzucker von maximal 4 Gramm pro Liter
- Der Säuregehalt differiert nach Rebsorte, ist aber eher zurückhaltend
- Der Alkoholgehalt liegt überwiegend zwischen 11,5 und 13,5 Vol. %
- Die Trinktemperatur liegt optimal zwischen 8 und 10 Grad
- Die Lagerung sollte zumeist kurz sein, weil Rosé von der Frische lebt
Trockene Roséweine: Woher kommt die Farbe?
Wer sich ein wenig mit Roséweinen beschäftigt hat, der wird bemerkt haben, dass es Rosés in ganz unterschiedlicher Farbe gibt. Da sind die Rosés – vor allem die aus Südfrankreich -, die in ihrer Struktur leicht und elegant daherkommen und schon mit ihrer zarten Lachsfarbe einen Hinweis darauf geben, dass wir im Glas einen charmanten Wein mit nicht allzu viel Alkohol zu erwarten haben. Auf der anderen Seite gibt es die kräftigen, dunkelfarbeneren Rosétypen, nicht zuletzt aus Spanien, die konzentrierter und dichter ausfallen und mit einer komplexen Typizität deutlich über den Anspruch eines leichten Sommerweines hinausgehen. Diese Farbunterschiede sind vor allem das Ergebnis zweier verschiedener Produktionsmethoden: der Direktpressung und des Saignée-Verfahrens.
Trockene Roséweine aus der Direktpressung
Wenn Sie einen zarten, lachsfarbenen Roséwein im Glas haben, beispielsweise einen Rosé aus der Provence, dann stammt er mit ziemlicher Sicherheit aus der Direkt- oder Ganztraubenpressung. Bei diesem Verfahren werden die Trauben nicht entrappt, sondern auf der Presse auf den angequetschten Beerenschalen belassen, bis die gewünschte Farb- und Gerbstoffqualität erreicht ist. Anschließend wird der Most durch Abpressen von den Schalen getrennt und wie Weißwein vergoren. Der Rosé entsteht bei diesem Verfahren also direkt auf der Presse. Typisch für Rosés aus der Direktpressung sind ein relativ niedriger Alkoholgehalt, eine attraktive Lachsfarbe und dezente Gerbstoffe.
Trockene Roséweine aus dem Saignée-Verfahren
Das Saignée-Verfahren, übersetzt etwa als „Ausbluten des Saftes“, ist die zweite Art, Roséweine herzustellen. Hierbei wird die erste Phase der Rotweinproduktion genutzt. Damit der Rotwein konzentrierter und dichter wird, zieht der Winzer während der Anfangsphase der Maischegärung eine gewisse Menge des Mostes ab. Wichtig ist, dass dieser Saft-Abzug so frühzeitig erfolgt, dass der Most für den Rosé noch farblich passend ausfällt. Rosés aus Saftabzug haben grundsätzlich den gleichen – für die Weinart relativ hohen - Alkoholgehalt wie der Rotwein, der anschließend hergestellt wird. Die Farbe ist immer intensiver als diejenige bei Roséweinen aus Direktpressung. Im Mund wirken diese Rosés dichter und aromatischer als die in der Direktpressung produzierten Weine, weshalb sich die Saignée-Rosés auch vielfach als hervorragende Essensbegleiter erweisen.
FAQ: Wichtige Fragen rund um trockene Roséweine
Wann sind Roséweine trocken?
Roséweine werden allgemein als trocken bezeichnet, wenn ihr Restzucker maximal 4 Gramm pro Liter beträgt. Für deutsche Weine – nicht nur für Rosés - wurde eine Ausnahmeregelung beschlossen, nach der ein Wein selbst dann als trocken bezeichnet werden kann, wenn ihr Rest-zucker bei maximal 9 Gramm pro Liter liegt. Das ist aber nur erlaubt, wenn die Säure dieser Weine maximal 2 Gramm niedriger liegt als der Restzucker. Bei Roséweinen aus dem Ausland – und auch bei den meisten deutschen – ist aber die 4 Gramm-Regel Standard.
Welche Rebsorten sind die wichtigsten für trockene Roséweine?
Wie schon erwähnt gibt es kaum eine rote Rebsorte, aus der nicht auch Rosé produziert werden kann. In Deutschland dominierte der Spätburgunder als Basis für hochwertige trockene Rosés. Die weltweit wohl berühmtesten und feinsten Roséweine kommen wohl aus Südfrankreich, speziell aus der Provence, und werden aus Rebsorten wie Cinsault, Syrah, Grenache und Mourvèdre gekeltert. In Spanien werden vor allem Garnacha, Monastrell und Tempranillo für die Herstellung von kraftvollen und dunkelfarbenen Rosés verwendet.
Woher kommen die besten trockenen Roséweine?
Jeder Weinfreund hat seine individuelle Empfindung, wenn es um den Geschmack von Weinen geht. Der eine mag es schlank und elegant, der andere kräftig und komplex. Deshalb ist die Frage nach den besten trockenen Roséweinen kaum allgemeingültig zu beantworten. Probieren Sie sich einfach durch unser Sortiment. Eines sollte man aber nicht vergessen: Gerade in den letz-ten Jahren sind auf dem Gebiet der Rosés Weine entstanden, die zwar sehr ansprechend sind, die aber aufgrund einer dahinter stehenden Marketing-Maschinerie auf ein Preisniveau gerückt sind, das ihrer Qualität kaum entspricht. Lassen Sie sich also von hohen Preisen nicht täuschen! Nicht alles, was hochpreisig ist, ist auch herausragend.
Wie erkennt man trockene Roséweine?
Das ist relativ problemlos. Handelt es sich um deutsche Roséweine, so ist in der Regel auf dem Etikett deklariert, dass sie trocken sind. Bei ausländischen Rosés kann man ganz generell davon ausgehen, dass sie mit wenigen Ausnahmen immer trocken sind.
Zu welchem Essen passt trockener Rosé?
Roséweine sind in erster Linie Spaßweine, und nach wie vor werden die meisten im Sommer konsumiert. Aber immer mehr Rosés verstehen sich auch als Ganzjahresweine, die ein komplettes Menü durchgehend begleiten können. Dass dies mit trockenen Roséweinen besser passt als mit restsüßen, sollte klar sein. Trockene Rosés passen sich dank ihrer aromatischen Struktur den meisten Speisen besser an und kommen selbst mit leicht gewürzten Gerichten gut zurecht. Generell ist ihre geschmackliche Bandbreite unerschöpflich Ob zu Fisch oder Antipasti, zum Barbecue oder zu Pastagerichten – Rosés passen fast immer. Beachten Sie aber: Typisch für Rosés sind die niedrigen Gerbstoff- und Fruchtsäuregehalte. Daher empfiehlt es sich, sie nicht unbedingt zu stark gewürzten Speisen zu servieren. Mit fernöstlichen Speisen oder milden Käsesorten harmonieren Rosés aber in der Regel ausgesprochen gut.
Trockene Roséweine kaufen – in der Weinlaube kein Problem
Das Sortiment an trockenen Roséweinen, das wir in der Weinlaube führen, ist umfassend. Ob aus Deutschland, Europa, Übersee – aus aller Welt finden Sie bei uns Rosés mit einem besonders guten Preis-Qualitäts-Verhältnis. Zudem lassen wir Sie bei der Wahl des Weines, der Ihrem Geschmack entspricht, nicht allein. Dafür haben wir unsere Weinfachberater, die Ihnen gerne bei Ihrer Kaufentscheidung helfen. Rufen Sie uns an unter +49 2244 9218 38 oder schreiben Sie eine Mail an info@weinlaube.de.